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  • Markus

Mein Weg zu den Labyrinthen

Ein Labyrinth ist der Weg zur Mitte


Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich schon als kleiner Junge sehr fasziniert von Irrgärten war.


Mitte der ‘90 Jahre habe ich dann im Frühstücksfernsehen einen Bericht über den ältesten historischen Hecken-Irrgarten Deutschlands in Altjeßnitz (Sachsen-Anhalt) gesehen, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Erst 1998 habe ich es im Rahmen einer Berlin-Reise geschafft, mir den Irrgarten anzuschauen.


Am Achtsamhof in Hamm hatte ich 2017 endlich große Wiesenflächen zur Verfügung, auf denen ich große Naturlabyrinthe mähen konnte. Nach den ersten Spiral-Versuchen lernte ich das Labyrinth-Zeichnen von einer Land-Art-Künstlerin.


Die Faszination wuchs weiter an, als ich in den ersten Büchern feststellen durfte, dass es Labyrinthe schon seit über 3200 Jahren gibt. Mir wurde auch klar, wo der Unterschied zwischen einem Labyrinth und einem Irrgarten liegt – im Italienischen wird übrigens kein Unterschied gemacht, sowohl der Irrgarten als auch das Labyrinth heißen beide einfach labirinto.


Den klassischen Irrgarten gibt es erst seit dem 15. Jahrhundert, als sich die Adligen heimlich und versteckt hinter Hecken vergnügen wollten – und seine verzweigten Wege verleiten absichtlich zum Verirren.


Ich selbst bevorzuge das 1-Weg-Labyrinth, bei dem der Weg – ähnlich wie der Lebensweg – irgendwann – nach etlichen Um-Wegen und Um-Kehrungen immer zum Ziel führt. Zuerst spüre ich mich in die Wiese ein, und dann kommen die Ideen zu dem Labyrinth einfach so und ich lege los........


Das Begehen eines Labyrinths kann eine Art der Meditation sein – wenn der/die Gehende sich darauf einlässt.


Ich mache vor allem Naturlabyrinthe, weil sich die Natur täglich ändert: „So wie Du heute durch das Labyrinth gehst, wird es morgen nicht mehr möglich sein“.


Bei meiner Ausstellung „Herzwärts“ im Mönchenkloster im Frühjahr 2023 habe ich mich vom Boden des Ausstellungsraumes inspirieren lassen und habe Klebeband benutzt: ein Teil davon war ein Mäander, eine Spirale, die man zuerst hinein- und dann in dieselbe Richtung wieder hinausläuft. Der komplette Boden des Raumes war als Rundgang beklebt, der den Weg durch die Ausstellung vorgeschlagen hat. Auch das kann ein Labyrinth sein.


Hof Möchenkloster (Mit freundlicher Genehmigung der Luftaufnahmen durch den Bürgermeister der Stadt Jüterbog)

Im Hof habe ich ein an die Wiese angepasstes Herz-Labyrinth gemäht – das sah so aus, als ob es da schon immer hingehört – mittlerweile ist es wieder übermäht worden.



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